Stress in der modernen Welt

Heute werden wir in der modernen, schnelllebigen Welt mit immer mehr Reizen überflutet. Statt der äußeren physischen Gefahren sind es immer mehr die psychischen Stressoren, die uns auf Dauer mürbe machen. Bin ich den Anforderungen an Job und Familie gewachsen? Was passiert, wenn ich einen Fehler mache und meinen Job verliere? Wie stehe ich da, wenn ich die Prüfung nicht bestehe? Wir spannen uns dann instinktiv, gegen diese Gefahren an. Der Körper verspannt sich und Emotionen, die wir in diesen Momenten nicht brauchen können oder glauben nicht zeigen zu dürfen, werden unten gehalten. Zunächst scheint es, dass wir so besser funktionieren, auch wenn das Leben dabei an Lebendigkeit verliert und sich zunehmend anstrengend anfühlt.

Von einer Überlebensreaktion zur Burnout-Falle

Vieles von diesen Schutzreaktionen läuft unbewusst und schnell ab und das ist auch gut so. In einem Notfall bleibt keine Zeit für bewusstes Überlegen, Abwägen und Entscheiden. So springen wir z.B. wenn ein Auto uns schnell gefährlich nahe kommt instinktiv zur Seite, noch bevor die Gefahr bewusst realisiert wurde. In unserem Organismus wurden Botenstoffe aktiviert, die uns innerhalb von Bruchteilen von Sekunden wach und stark  machen, die uns wappnen für „Kampf oder Flucht“. Nach diesem Schreckmoment brauchen wir dann eine Pause zur Regeneration, in der der Stress, die Aktivierung im Körper, wieder abfallen kann. Wenn wir uns jedoch in Arbeit oder Familie fühlen, wie ständig vom Lastwagen überrollt, dann erzeugt das einen ungesunden Dauerstress. Chronische Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopf- und Magenschmerzen, psychosomatische Erkrankungen, Depressionen oder sogar Burnout sind zunehmend die Folge.

Tägliche Psychohygiene

Es gibt viele Wege, diesen über den Tag angestauten Stress wieder abzubauen: Ein Spaziergang in der Natur, Sport, ein Saunabesuch oder das Zusammensein mit Menschen, die mir wirklich gut tuen. Wichtig es es, für sich selbst herauszufinden, was funktioniert und langfristig positive Wirkung zeigt. Dabei sollte das „Stressabbauprogramm“ nicht zu einem weiteren Eintrag in der täglichen ToDo-Liste werden. Auch ein gemütlicher Abend auf der Couch mit einem guten Buch kann viel bewirken. Besser sind kleine Schritte die wir wirklich tun, statt große Pläne, die nur noch mehr Stress machen und zu einem schlechten Gewissen führen, wenn wir es „nicht durchziehen“.

Raum für Körper und Seele

In Alltag und Beruf leben die meisten Menschen heute sehr in ihrem Kopf. Daher ist es um so wichtiger, dass Körper und Seele auch Zeit und Raum bekommen. Alles was uns wieder mehr in unser körperliches Erleben bringt, ist daher wichtig zu integrieren. Was aber auch Raum möchte ist unsere Seele: Die vielen Gefühle, die wir während des Jobs wegdrängen mussten, weil sie nicht passten, oder zu viel waren, weil es einfach peinlich ist, wenn man im Team-Meeting losheult oder es Angst macht, dass der steigende Wut-Pegel im Gespräch mit unserem Chef uns Unheil anrichten lässt. Je mehr wir uns danach wieder entspannen, um so mehr kommen auch diese ganzen nicht gefühlten Alltagsgefühle wieder an die Oberfläche. Es ist wichtig, dafür einen Raum zu finden und hier nicht wieder mit einem straffen Freizeitprogramm weiter zu verdrängen, was gesehen werden will.

Allein, mit Freunden oder professioneller Hilfe

Manche Menschen finden hier für sich selbst gute Wege damit umzugehen, andere sind im Austausch mit einem guten Freund, einer Freundin oder dem Partner. Zu zweit geht vieles leichter und eine gute und wohltuende soziale Bindung ist sehr heilsam. Wer jedoch damit nicht weiter kommt und unter Stress und seinen Folgen leidet, sollte sich auch nicht scheuen eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein professioneller Coach hat viel Erfahrung in der Begleitung von Menschen und dabei wie Blockaden, Widerstände oder Rückschläge bewältigt werden können. Gönnen Sie sich doch auch mal eine solche Unterstützung, einfach weil Sie es sich Wert sind!